Thórsmörk Tindfjöll Circle / Ausblick auf Gletscher - ©Michelle C. Paige
Warum Island? Part 2 – Darum möchte ich mit der Insel zusammenziehen (und ihr einen Heiratsantrag machen?)
Island 2019: Zum ersten Mal allein. Tausche Ehemann gegen Island.
Die ersten drei Male war ich immer mit meinem Mann in Island. 2019 allerdings hatte ich mehr Urlaubstage als er (hehehe) und bedingt durch den Frust des Alltages, ist meine Sehnsucht nach Island, meinem „Safe Haven“, mit jedem Tag gewachsen. Alleine gereist war ich zwar vorher noch nie, aber Island kannte ich bereits, ich wusste: Island ist sicher, Island ist „mein“ Wohlfühlort. Die Tickets für den ersten Besuch im März waren also schnell gebucht. Und was soll ich sagen? Zwar waren die Hochzeitsfotos eine geile Sache, aber allein nach Island gereist sein, ist auf jeden Fall auch eine der wichtigsten Erfahrungen gewesen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Ich habe jede Minute davon genossen.
Ausblick von Vatnajökull Gletscherzunge auf Gletscherlagune - ©Michelle C. Paige
Es war sogar so ein tolles und erfüllendes Erlebnis, dass ich im Juli 2019 glatt nochmal alleine hingereist bin (jap, zweimal innerhalb eines Jahres) – diesmal, um die bekannte Laugavegur Wanderung zu machen (das war spektakulär und eine Herausforderung – aber dazu ein andermal mehr). Spätestens als ich dort allein inmitten der Berge war und die tiefe Ruhe Islands eingeatmet habe, habe ich wirklich gespürt, dass es mehr als nur Liebe ist: Island ist mein zweites Zuhause geworden.
Landmannalaugar Aussicht vom Bláhnúkur / Wanderung vor dem Laugavegur - ©Michelle C. Paige
Island 2020: Winterausflug und 3 Monate Volunteering – Schluss mit der Fernbeziehung zu Island!
Zwar hatte ich Island jetzt schon mehrmals im Sommer und einmal im März gesehen, aber hey, ein richtiger Winter war auch ein Muss. Anfang 2020 ging es also direkt wieder auf die Insel – mittlerweile war das so normal, dass ich nicht mal in Frage gestellt habe, „schon wieder“ nach Island zu gehen. Auch meine Kollegen haben gefragt: „Geht’s wieder nach Island?“ Antwort: „Jup, wohin denn sonst?“
Aber dieses Mal war alles anders. Januar ist tiefer Winter in Island und wir waren die Glücklichen, die die einzige sonnige, schöne Woche im Winter 2019/20 erwischt haben (habe ich schon erzählt, dass ich immer Sonnenschein in Island hatte?). Auch hier gab es wieder ein erstes Mal: Die Ring Road – die Ring Road im Winter, was bedeutet, dass wir die natürlich nicht allein gemacht haben, sondern mit einem Tourguide und einer Gruppe – und es hat verdammt viel Spaß gemacht. Neben den wunderbaren Orten, die ich mittlerweile zum Großteil schon kannte, habe ich genossen, die Abende mit tollen Mitreisenden zu verbringen. Es ging mir nicht mehr darum, die Attraktionen zu besuchen, sondern die Insel mit anderen zu erkunden.
Kirkjufell Berg auf Snæfellsnes Halbinsel - ©Michelle C. Paige
Na ja, und dann? Wir alle wissen, was 2020 auf der Welt passiert ist. Trotzdem habe ich auch hier wieder zu den Glücklichen gezählt. Ich hatte mich Anfang des Jahres bereits für ein 2,5-monatiges Sommer-Volunteering im magischen Thórsmörk-Tal beworben und tja, das hat wirklich geklappt. 2,5 Monate Leben in Islands Natur. Spätestens dort habe ich das Gefühl bekommen, in Island zu leben und das Leben dort zu lieben – aber mehr zu diesen 2,5 unwirklichen Monaten ein andermal. (Einen Artikel dazu von mir könnt ihr bereits im Magazin "Zauber des Nordens" - Ausgabe 2021.2 - lesen).
Aussicht auf den Eyjafjallajökull von Langidalur in Thórsmörk (direkt neben dem Volunteer-Camp) - ©Michelle C. Paige
Island 2021: Das ganz normale (isländische) Leben – Test“leben“ erfolgreich abgeschlossen
Der Beschluss, nach Island auswandern zu wollen, ist bis 2021 bereits etwa zwei Jahre lang gereift. Trotzdem haben wir uns einen Puffer gegeben, einen Test, statt direkt alle Zelte zu Hause abzureißen und nach Island umzuziehen. Dank der neuen Möglichkeiten zum remote arbeiten haben mein Mann und ich uns in der Innenstadt von Reykjavík für drei Monate eine Unterkunft gemietet und ja – gearbeitet. Und ach, am Wochenende sind wir dann mal kurz zu einem Vulkan oder auf einen Gletscher gewandert. Für den Laugavegur haben wir uns kurz ein längeres Wochenende genommen. Ganz normal, oder? Hoffentlich bald wirklich unser ganz normales Normal. Denn unser Zuhause ist es bereits.
Der Fagradalsfjall Vulkan während des Ausbruchs (Mai 2021) - ©Michelle C. Paige
Kleiner Einblick in die Laugavegur Wanderung - ©Michelle C. Paige
Und? Seid ihr bereit, euch auch in Island zu verlieben?