Island und Ich - Von der Reise zum Auswandern | Part 1

Iceland Diamond Beach at sunset Diamond Beach - Südküstelands - ©Michelle C. Paige

Warum Island? Part 1 – Darum habe ich mich in die Insel verliebt

Island 2016: So was wie Liebe auf den ersten Blick

Island stand schon immer auf mein Bucket-List. Warum, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Es gab nie einen bestimmten Grund dafür und ich habe mich auch nicht besonders informiert. Natürlich hatte ich hier und da aufgeschnappt, dass es echt schön sein soll, und irgendwann war es dann „an der Reihe“.

Und als mein Mann und ich Island im Sommer 2016 zum ersten Mal besucht haben, hat mich bereits der Anflug zum Flughafen in Keflavík total begeistert. Einfach, weil es so anders war als alles, was ich bisher kannte – das Land wirkte brach weit unter dem Flieger und war durchzogen von Rissen und Spalten, die mich nach meinem Geologie-Studium direkt in ihren Bann gezogen haben. Um mich geschehen war es spätestens, als wir im Bus saßen, der uns vom Flughafen nach Reykjavík fuhr, während mein Gesicht am Fenster klebte. Lavafelder überzogen die weitläufige Landschaft, die mir ein unglaubliches Gefühl von Freiheit gegeben hat, ein kompletter Gegensatz zur engen Großstadt, in der wir wohnten.

snow covered lava fields in Iceland Endlose mit Schnee bedeckte Lavafelder im Süden Islands - ©Michelle C. Paige

Das ist etwas, das ich auf meinen mittlerweile acht Reisen nach Island immer wieder getan und genossen habe: Einfach nur fahren und aus dem Fenster schauen. So mühelos erfüllt mich dieses Land mit Glückseligkeit. Auf unserer ersten Reise haben wir uns vor allem die Touristenattraktionen einverleibt, die vermutlich jeder kennt, der ein bisschen über die Vulkan-Insel informiert ist: der Golden Circle, die Wasserfälle und Strände der Südküste, Snæfellsnes – alles erreichbar als Tagesreisen von Reykjavík. Natürlich haben wir auch lange Spaziergänge in der Hauptstadt genossen, haben uns die Küste, die Konzerthalle Harpa und die Hallgrímskirkja Kirche angeschaut.

skogafoss waterfall in iceland with rainbow Skógafoss an der Südküste Islands - ©Michelle C. Paige

enter image description here Die Küste von Snæfellsnes bei Arnarstapi - ©Michelle C. Paige

Aber ganz ehrlich: die wahre Attraktion der Insel ist Islands Natur. Und weil wir davon nicht genug bekommen konnten, sind wir immer wieder zurückgekommen. Versteht mich nicht falsch, ich habe auch schon wundervolle Orte außerhalb Islands besucht, die mega schön waren, aber irgendwie hat Island mich einfach nicht losgelassen – es ist Liebe geworden.

Island 2017: Die große Liebe besser kennen lernen

Im Sommer 2017 hat es uns dann in den Norden nach Akureyri verschlagen, eine Stadt, die mir nochmal ein ganz anderes Gefühl gegeben hat als Reykjavík, das teilweise von Touristen überlaufen ist. Akureyri liegt am Fuße eines Fjords und ist ruhiger, abgeschiedener … sonniger? Ja, manchmal sogar sonniger (man höre von den mehrfach beinahe 30°C im Sommer 2021, die hauptsächlich im Nordosten erreicht wurden).

Dort haben wir ebenfalls die Attraktionen der Natur genossen: Mývatn, Diamond Circle und traditionelles Whale Watching im Fjord. Das Highlight war aber definitiv die echte Mitternachtssonne, die wir in Akureyri beobachten konnten – auch wenn wir die endlichen Tage des Sommers schon kannten, war das hier nochmal ganz besonders. Dafür sind wir jeden Abend zu einem erhöhten Aussichtspunkt gelaufen und haben die Sonne beim Unter- und Wiederaufgehen beobachtet.

iceland godafoss in north iceland Goðafoss im Norden Islands - Teil des "Diamond Circles" - ©Michelle C. Paige

midnight sun just touching the horizon in Akureyri Mitternachtsonne in Akureyri - ©Michelle C. Paige

Denn übrigens: in Akureyri, der Hauptstadt des Nordens, kann man fast alles zu Fuß erreichen und trotzdem immer noch mehr finden.

Island 2018: Aller guten Dinge sind drei (oder?)

Und 2018? Da sind wir natürlich wieder zurückgekommen. Diesmal aber mit einem ganz spezifischen Ziel: Unsere Hochzeitsfotos. Denn klar, wenn man sich in ein Land verliebt hat, dann will man so etwas Wichtiges doch gerade dort festhalten, oder? Wir haben uns also kurzerhand ein paar wunderbare isländische Fotographen gesucht, die uns dann von unserem Hotel abgeholt, rumgefahren und fotografiert haben.

wedding picture cliffs iceland south coast Hochzeitsfoto an den Klippen an der Südküste Islands - ©Copyright 2021 Styrmir & Heiðdís // Iceland Wedding Photographer

Die zwei vorherigen Male waren wir jeweils im Juni auf der Insel und ein Monat vorher konnte nicht so ein großer Unterschied sein, richtig? Falsch. Diesmal brauchten wir unsere Winterjacken. Der Fotoshoot an den Klippen des bekannten schwarzen Sandstrandes an der Südküste im Regen und starken Wind hat uns sogar das Einstecktuch aus dem Anzug meines Mannes gekostet – aber das war okay, die Fotos haben Spaß gemacht. Und waren eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

cloudy day at Reynisfjara beach Iceland Ein typisch stürmischer, wolkiger Tag am schwarzen Sandstrand Reynisfjara im Süden Islands - ©Michelle C. Paige

Im Ernst – atemberaubende isländische Landschaft kombiniert mit schicker Hochzeitskleidung hat Stil und angeben kann man damit auch ziemlich gut.


Aber das war’s noch nicht. Denn Island habe ich seitdem jedes Jahr besucht. Mehr dazu im nächsten Beitrag.